Das Bobath-Therapiekonzept

Das Ehepaar Berta und Karel Bobath hat in den 1940’er Jahren das Bobath-Konzept entwickelt. Dr. Karel Bobath war Neurologe und Kinderarzt und seine Frau Krankengymnastin. Diese Kombination hat die Beiden auf die Idee des, nach ihnen benannten, erfolgreichen und weltweit anerkannten Pflege- und Therapiekonzept gebracht, welches bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) Anwendung findet.

Von den Krankenkassen ist das Bobath-Therapiekonzept längst anerkannt und wird nach ärztlicher Verordnung, bei uns seit vielen Jahren, durchgeführt. Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie arbeiten dabei Hand in Hand. Ähnlich wie bei der Vojta-Therapie.

Erkrankungen des zentralen Nervensystemssollen mit gezielter Beeinflussung der motorischen Entwicklung geheilt werden. Betroffene Patienten, also Säuglinge, Babys, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sollen verloren gegangene Bewegungsabläufe neu erlernen, um wieder selbstständig ihren Alltag meistern zu können.

Die Krankheitsbilder unserer Patienten sind ganz unterschiedlich, doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie haben Schmerzen, leiden unter einer Beeinträchtigung der Denkleistung, ihre Bewegungsmöglichkeiten sind eingeschränkt und einige haben auch Muskelspannungsstörungen.

Krankheitsbilder bei Säuglingen und Babys sind zum Beispiel eine angeborene Schiefhaltungen verschiedener Körperpartien mit unterschiedlich starker Entwicklungsverzögerungen, Wahrnehmungsstörungen und körperlichen Einschränkungen.
Bei Kindern mit motorischen Entwicklungsverzögerungen sind vor allem Gleichgewichtsprobleme und die fehlende Feinmotorik Anzeichen auf eine Krankheit. Wahrnehmungsstörungen, Bewegungs- und Koordinationsprobleme und Fehlbelastungen sind weitere Gründe, sich bei uns nach Bobath behandeln zu lassen.

Gründe für die Probleme der Patienten sind oft Schlaganfälle oder Unfälle aller Art mit Schädel-Hirn-Trauma, Hirnblutung und/oder geistigen Beeinträchtigungen, Einschränkungen nach Operationen, Hirnverletzungen nach Tumoroperationen, Lähmungen und Querschnittsyndrome und Haltungsschäden durch einseitige Belastungen, z.B. am Arbeitsplatz. Auch Multipler Sklerose (MS), Morbus Parkinson, ALS Parkinson und anderen neurologischen Erkrankungen sind Fälle für eine Bobath-Therapie.

Ziele einer Bobath-Therapie sind:

  • Wiederherstellung der motorischen Kontrolle und Sensomotorik
  • Verbesserung der Grob- und Feinmotorik
  • schrittweises Erreichen der vollen Mobilität
  • Erlernung des gesunden Bewegungsverhaltens
  • Muskelspannung normalisieren
  • Ausdauer, Kraft und dynamische Stabilität herstellen
  • Vermeidung von Unfällen mit Kontrakturen und Kompensationen

Die Bobath-Therapie kann den Patienten, durch gezieltes und ständiges Wiederholen der Übungen, ein fast vergleichbaren Alltag bieten. Die Übungen festigen die Verknüpfung neuer Nervenbahnen im Gehirn und ermöglichen so einen kontrollierten Bewegungsablauf. So sollen weitere Gesundheitseinschränkungen unterbunden und auch Unfälle, basierend auf körperliche Beeinträchtigungen, sollen vermieden werden.