Elektrotherapie zur Heilungsförderung

In der Medizin wird die Anwendung von elektrischen Gleich- oder Wechselströmen als Elektrotherapie bezeichnet, die als Ergänzung der Physiotherapie bei unterschiedlichen Krankheitsbildern auch bei uns zum Einsatz kommt. Dabei steht die Behandlung bei Schmerzpatienten, von Patienten mit Lähmungserscheinungen, mit Inkontinenz und mit Störungen des vegetativen Systems im Vordergrund, aber auch Patienten, deren schwache Muskulatur gestärkt werden muss und die unter Tinnitus leiden, kann geholfen werden.
Bei der Elektrotherapie, auch als Elektrostimulation bezeichnet, unterscheidet man zwischen den niederfrequenten, mittelfrequenten und den hochfrequenten Strömen und den galvanischen Strömen, die aktivierend, unterstützend, stärkend, wundheilend oder entspannend wirken.

Wenn die Muskulatur des Patienten, zum Beispiel durch ein Trauma, geschwächt oder sogar gelähmt ist, bringt der niederfrequente Reizstrom die Muskelfasern zur Kontraktion. Diese Kontraktion sorgt dann dafür, dass der Muskulatur wieder in Bewegung kommt, wobei der Muskel wieder lernt, wie er sich zu bewegen hat und auch dem Muskelabbau entgegen gewirkt wird.

Im Vergleich dazu wirkt der mittelfrequente Strom positiv auf die Muskulatur, wenn der Patient unter starken Schmerzen leidet. Durch die Mittelfrequenz ist die behandelte Muskelpartie sehr aktiv. Sie zieht sich abwechselnd zusammen und lockert sich dann wieder, in schneller Abfolge. Eine weitaus schneller Kontraktion als bei niederfrequenten Reizstrom.

Auch die Elektrotherapie mit hochfrequentem Strom wirkt Schmerzen entgegen, fördert aber durch die Erwärmung der tiefer liegenden Regionen auch die Durchblutung. Die Durchblutung und die Schmerzlinderung werden auch bei der Anwendung der galvanischen Ströme gefördert. Dabei wird noch der Stoffwechsel angeregt, was die Förderung der Genesung der Patienten unterstützt.

Die Einsatzgebiete Elektrotherapie zur Heilungsförderung sind hauptsächlich:

  • Anregung des Stoffwechsels
  • Chronischen Schmerzerkrankungen am Bewegungsapparat
  • Erwärmung von Haut und tieferen Gewebeschichten
  • Schmerzzustände, akut und chronisch Schmerzlinderung
  • Verspannungszuständen von Muskeln
  • Behandlung von Zerrungen
  • Nach Unfällen und Operationen
  • Muskelschwäche oder -lähmung sowie
  • Hilfe gegen Inkontinenz
  • Lockerung der Muskulatur
  • Behebung der Durchblutungsstörungen
  • Stärkung der Muskulatur des Beckenbodens.
  • Medikamente ins Gewebe zu transportieren
  • Störungen des vegetativen Systems
  • Tinnitus

Die geringen Spannungen der angewendeten Ströme der Elektrotherapie sind für den Patienten ungefährlich und können so zur Muskelkräftigung, der Durchblutungsförderung und vor allem der Schmerzlinderung beitragen.